KUGEL Kultur - Geschichte - Leben
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LEITHAFLUSS und HAIDERAND

 

Die Leitha: 

Ein kleiner, unbedeutender Fluss, der in Niederösterreich aus der Vereinigung von Schwarza und Pitten entsteht, fast versiegt, zwischen Bruck/Leitha und Gattendorf wildromantisch durch die Landschaft schlängelt und in Ungarn in der Nähe von Mosonmagyarovar in die Kleine Donau mündet.

Und doch hat dieser kleine Fluss historische Bedeutung erlangt! 

 

Schon im Mittelalter wurde die Leitha als Grenze zwischen Österreich und Ungarn festgelegt, im Zuge des österreichisch-ungarischen Ausgleiches 1867 wurden die zu Österreich gehörigen Länder als CISLEITHANIEN, die zu Ungarn gehörigen als TRANSLEITHANIEN bezeichnet und fanden so Eingang in den allgemeinen Sprachgebrauch.

Es ist uns gelungen, Karten aus verschiedenen Epochen aufzutreiben, die die Gegend  des nördlichen Burgenland

-Einzugsgebiet der Leitha und Haideboden - darstellen. Das ausgestellte Material umfaßt Gebiete der heutigen Staaten Slowakei, Ungarn und Österreich. Eine Gegend, die einst eine Einheit bildete und jetzt wieder  zusammenwächst.

 

 

Die Josephinischen-Kataster waren die ersten Landvermessungen in diesem Bereich. Das Steuersystem basierte auf diesen Regulierungen, wurde aber nach dem Tod Joseph II. wieder abgeschafft.

Unter Franz-Josef wurde Grund und Boden wieder vermessen und in 3 verschiedenen Landesaufnahmen 

kategorisiert.

Ab 1920 wurde die Republik Österreich neu kartographiert und in einem einheitlichen Kartenmaßstab 1:50.000 veröffentlicht. Diese ÖK 50.00 wird  von allen österreichischen Behörden als Normkarten verwendet.

Ab dem ersten Weltkrieg kamen neue Formen der Darstellung der Landschaft hinzu. Davon zeugen  Luftbildaufnahmen aus den 60er Jahren und die Fernerkundung durch Satelitenphotos, die v.a. zu thematischen Karten herangezogen werden („Landnutzung im österreichisch – Ungarischen Grenzraum 1989).

 

Abgerundet wird die Ausstellung durch eine allgemeine Einführung in die Kartographie. Vielfältige Methoden waren notwendig,um die dreidimensionale Wirklichkeit auf zweidimensionales Papier zu bringen.

Mehr darüber in der Ausstellung.....

 

 

Von der Skizze zum Satellitenbild

 

Das Auftauchen der Dörfer und Landschaften in alten Landkarten am Beispiel von Nickelsdorf  und seiner Umgebung.

Seit der Zeit der Frühen Hochkulturen gibt es Zeichnungen zur Orientierung (lat.:zurechtfiinden).Die älteste Weltkarte wurde um 600 v. Chr. In eine Tontafel in Babylon eingeritzt

 Die älteste Karte aus Europa, die “Tabula Peuteringiana“, war eine römische Karte aus dem 2. JH n.Chr.. Die existierende Kopie aus dem 13. Jh. zeigt die Straßen und Städte des Römischen Reiches in einer schematischen Darstellung. Während landschaftliche Merkmale vollständig fehlen, sind die uns bekannten Römerstädte Vindobona und Carnuntum eingezeichnet.

Die Erfordernisse der Türkenabwehr machten zusätzliche militärische Informationen notwendig(sog. „Terrain“)., Die „Tabula Hungarica“ von 1526, die älteste Karte Ungarns, zeigt den Neusiedler See als Lacus Peiso  und die Leitha als Lajta Fluvio.

Seither erscheinen immer wieder verbesserte und ausagekräftigere Karten des westungarischen Grenzraumes. Es überwiegen inselhafte Darstellungen von Ländern, wie „Die Darstellung des Erzherzogtums unter der Enns“ aus 1580 mit den westungarischen Grenzkomitaten Pressburg, Wieselburg, Ödenburg und Eisenburg.

Im 18. Jahrhundert ließ Kaiser Joseph II. die wirtschaftlichen Ressourcen und die  Bevölkerungszahl statistisch erfassen.  Gemeinsam mit den militärischen Erfordernissen führte das zur Ersten oder Josephinischen  Landesaufnahme. Der gesamte Kaiserstaat Österreich wurde in Katatralmappenblättern im Maßstab 1:75.000 dargestellt. Das Komitat Wieselburg wurde erstmals in 12 Kartenblättern detailliert kartographiert.

Im 19. Jahrhundert folgten Darstellungen des Herrschaftsgebietes von Ungarisch Altenburg. Diese dokumentieren die Entstehung der Gutshöfe  und die Umwandlung des Raumes in eine Kulturlandschaft mit dominierender Landwirtschaft. Die Versuche der Herrschaft  Ungarisch Altenburg ökonomisch mehr aus ihrem Besitz herauszuwirtschaften, So wurden 1820 das Leithagebiet und die geplanten Maßnahmen zur Entwässerung (Komitatskanal) in einer Karte dargestellt

Als  Folge der Bauernbefreiung von 1848 erfolgte  1856 eine erste Zusammenlegung der Grundstücksflächen von Nickelsdorf in 15 färbigen  Katastralmappen. Sie sind mit den Katastralblättern der Kommassierung von 1913/1914 bis heute gültig.

Neuerliche militärische Überlegungen ab 1856 initiierten die  zweite und dritte( franzisko Josephinischen) Landesaufnahme. Als Ergebnis wurden Kartenblätter der österreichisch ungarischen Monarchie im Maßstab 1:75.000 aufgelegt.

Ab 1920 wurde die Republik Österreich neu kartographiert und in einem einheitlichen Kartenmaßstab 1:50.000 veröffentlicht. Diese ÖK 50 wird  von allen österreichischen Behörden als Normkarten verwendet.

Ab dem ersten Weltkrieg kamen neue Formen der Darstellung der Landschaft hinzu. Davon zeugen  Luftbildaufnahmen aus den 60er Jahren(„ Jagdrevier Nickelsdorf um 1978“)) und die Fernerkundung durch Satelitenphotos, die v.a. zu thematischen Karten herangezogen werden („Landnutzung im österreichisch – Ungarischen Grenzraum 1989).

Für das KUGEL Team

Ausstellungskurator  Mag Limbeck Peter